Foto: Mitteldeutsche Flughafen AG

Kaum Neuigkeiten an der Elbe

Der Tourismus hat sich von der Coronapandemie erholt. Reisebüros und Reiseveranstalter sprechen wieder von einer optimistischen Stimmung am Markt und mancherorts wird wieder von Rekordzahlen wie aus dem Jahr 2019 geträumt. Vom Flughafen Dresden hört man indes wenig. Selbst die kanarischen Inseln Fuerteventura oder Teneriffa, die über Jahre und Jahrzehnte hinweg ein fester Bestandteil des Flugplans am Airport waren, sind von der Anzeigetafel verschwunden. Die wenigen Neuigkeiten, die es noch zu vermelden gibt, stammen ausgerechnet von einem Reiseveranstalter aus Niedersachsen, der gemeinsam mit lokalen Partnern Sonderreisen ab Dresden auflegen wird. Der Sommerflugplan 2023 im Überblick.

04.03.2023 | Nico Mommert

Die Dramaturgie dieses Artikels hätte vorgesehen, mit den positiven, elementaren Neuigkeiten im Sommerflugplan 2023 am Flughafen Dresden einzusteigen. Diesmal fällt mir das allerdings schwer. So gibt es zwar die schon zuvor angedeuteten Sonderreisen nach Catania (Italien) oder Sevillia (Spanien), doch zu einer ehrlichen Betrachtung gehört an dieser Stelle auch gesagt, dass es sich dabei teilweise nur um jeweils einen einmaligen Termin für Hin- und Rückflug handeln wird. Nichtsdestotrotz ist die Gesamtheit der Sonderreisen durch ihre Vielfältigkeit, die von dem kleinen Reiseveranstalter Momento aus Wolfenbüttel auf die Beine gestellt wurde, beachtenswert. Zusätzlich dazu werden wie in jedem Jahr auch mit dem Spezialisten für Ungarn, Salamon, Reisen an den Balaton angeboten. Ausführende Fluggesellschaften sind zumeist Sundair oder Smartwings.

Für eine international agierenden Airport wie in Dresden ist das allerdings zu wenig. Bewegungen im Ferienflugverkehr gibt es abseits davon kaum. Sundair bedient weiterhin vor allem die griechischen Inseln ergänzt um Flüge nach Antalya, Hurghada, Mallorca und Varna. Aus den Destinationen Bulgarien und Türkei kommend sind darüber hinaus Fluggesellschaften wie Corendon oder Tailwind unterwegs. Nach Palma de Mallorca fliegen auch weiterhin die Low-Cost-Carrier Eurowings und Ryanair.

Auch beim Angebot der Linienflugverbindungen von Lufthansa, Swiss, KLM und Ryanair verändert sich nur wenig. Während Swiss und KLM den gewohnt zuverlässigen Flugplan auch im Jahr 2023 fortführen werden, ist bei Lufthansa nur die Ungewissheit gewiss. Regelmäßige Nachjustierungen am Flugplan erzwungen aus dem weiter anhaltenden Personalmangel stellen die Planungen für den Geschäftsreiseverkehr auf unsichere Beine. Auf der Verbindung nach Frankfurt macht die Lufthansa zudem für Air Dolomiti platzt, die in diesem Jahr einige Rotationen der Konzernmutter übernehmen wird.

Ryanair wird die Verbindung nach London-Stansted zudem auf magere zwei wöchentliche Verbindungen reduzieren. Geflogen wird fortan jeden Donnerstag und Sonntag. Erhoffte Neuaufnahmen von europäischen Metropolen scheinen daher auch hier in weite Ferne zu rücken.

Obwohl die wesentlichen Partner und Fluggesellschaften auch 2023 am Flughafen Dresden an Bord bleiben, mag der Funke bei diesem Angebot nicht überspringen. Während an anderen Airports Flugverbindungen angekündigt werden, wartet man am Flughafen Dresden darauf vergebens. Insbesondere im Ferienflugverkehr zeigt sich noch viel Luft nach oben. So sollte der Fokus darauf liegen, für die kommende Saison ein verbessertes bzw. überhaupt erst ein grundlegendes Angebot nach Nordafrika und die Kanaren aufzubauen. Aktuell bleibt den Dresdner so nur der Weg nach Berlin, Leipzig/Halle oder Prag.

Der Sommerflugplan des Flughafen Dresden steht auf der Website der Mitteldeutschen Flughafen AG im pdf-Format zum Download bereit.