Die Antonov An-225 im Rahmen des Krieges in der Ukraine zerstört, die Antonov An-22 am Ende des Lebenszyklus angelangt und die Flotte der russischen Volga Dnepr Airlines als Folge der internationalen Sanktionen überwiegend am Boden: Abseits des Leids der Menschen in der Ukraine hat der Angriffskrieg Russlands auch Auswirkungen auf den Flughafen Leipzig/Halle und die dortigen Flugbewegungen der Maschinen aus der Feder von Antonov. Was bleibt - und was sich ändert.
Antonov in Leipzig/Halle | Eine Zeitenwende
Flugbewegungen von Maschinen aus dem Portfolio von Antonov standen in den vergangenen Jahren sinnbildlich für den Flughafen Leipzig/Halle. Der Krieg in der Ukraine hat daher auch Einfluss auf den sächsischen Airport.
Die Zeiten in denen der Flughafen Leipzig/Halle Anziehungspunkt Hunderter Schaulustiger aus Deutschland, Polen oder Tschechien wurde haben mit dem russischen Überfall auf die Ukraine eine abruptes Ende gefunden. Während die Antonov An-22 schon vor knapp zwei Jahren das Ende ihres Lebenszyklus erreicht hatte und in dessen Folge in Kiev-Gostomel stillgelegt wurde, wurde die Antonov An-225 als Folge der Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen am Werksflughafen von Antonov zerstört. Beide Maschinen standen in den vergangenen Jahren nicht nur sinnbildlich für die Industriekultur und Luftfahrt in der Ukraine, sondern hatten durch die häufigen Landungen in Leipzig/Halle an selbigen so etwas wie eine zweite Heimat gefunden.
Antonov Airlines mit operativer Basis in Leipzig/Halle
Durch das SALIS (Strategic Airlift International Solution) Programm betreibt Antonov Airlines seit vielen Jahren eine operative Basis mit Verwaltung und Wartungsstützpunkt am Airport. Durch die Sperrung des ukrainischen Luftraums zum einen und der Zerstörung der Anlagen von Antonov zum anderen, steigt die Bedeutung dieser Basis nun weiter. Zum Zeitpunkt des russischen Angriffs befanden sich fünf Antonov An-124 außerhalb der Ukraine. Diese Maschinen setzen aktuell weiterhin Frachtaufträge in aller Welt fort. Sollte kein Frachtauftrag vorliegen, wird nun die gesamte Flotte am Flughafen Leipzig/Halle zusammengezogen. Bisher war dies überwiegend in Kiev der Fall.
Antonov An-22 Aprontour
Auf Tuchfühlung mit der Antonov An-22 und Antonov An-124: Fototour auf dem Vorfeld des Flughafen Leipzig/Halle.
Antonov An-124 von Volga Dnepr Airlines in Leipzig/Halle gestrandet
Neben Antonov Airlines sind auch Maximus Air Cargo und Volga Dnepr Airlines die zivilen Betreiber der Antonov An-124. Letztere hat ebenfalls einen Wartungsstützpunkt in Leipzig/Halle betrieben und darüber hinaus das europäische Drehkreuz am Flughafen eingerichtet. Im Norden des Airports sind durch das Flugverbot für russische Fluggesellschaften im europäischen Luftraum insgesamt drei Maschinen der Fluggesellschaft gestrandet. Während davon zwei ohnehin durch umfassende (und von ukrainischer Seite umstrittene) Modernisierungs- und Wartungsarbeiten flugunfähig sind, war es der Airline nicht möglich, die einsatzfähige 'RA-82046' rechtzeitig aus Deutschland auszufliegen. Die Maschinen gehören daher bis auf weiteres zum Inventar des Airports.
Cavok Airlines mit der Antonov An-12 weiterhin unregelmäßig im Einsatz
Neben Maschinen wie der Antonov An-22, An-124 oder An-225 wurde der Airport in den vergangenen Jahren auch von Fluggesellschaften mit kleineren Flugzeugmustern von Antonov angesteuert. Allen voran ist dabei die ukrainische Airline Cavok zu nennen, die mit Antonov An-12 im markanten orange-blauen Farbkleid den Airport anfliegt und überwiegend für die Bundeswehr, u.a. ebenfalls im Rahmen von SALIS, operiert. Einen Flugplan gibt es wie bei den größeren Maschinen von Antonov hingegen nicht. Cavok ist in Abhängigkeit von der Auftragslage in Leipzig/Halle unterwegs.
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Welche Erinnerungen hast Du an die Flugbewegungen von Antonov am Flughafen Leipzig/Halle? Oder hast Du Fragen zu zukünftigen Landungen am Airport? - in den Kommentaren werde ich versuchen, so schnell wie möglich darauf einzugehen. Bis dann!
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Florian Henschel (Dienstag, 09 August 2022 20:21)
Ach ja, was ein schönes Flugzeug. Gut, dass ich es im Januar nochmal am LEJ gesehen habe.
Das ist einfach der beste Arbeitsplatz der Welt. Flughafenfaszination pur.
Liebe Grüße
Flo
(Arbeite als FFL im WCC)