Winterflugplan 2016/17: Schwierige Zeiten in der Tourismusbranche

In etwas mehr als zwei Wochen beginnt am Flughafen Leipzig/Halle der Winterflugplan 2016/17. Die Rahmenbedingungen sind dieses Jahr schwieriger denn je - der Sommer war geprägt von politischen und touristischen Krisen. Welche Auswirkungen hat das auf den Flugplan und welche Veränderungen wird es noch geben?

Auf meiner Website findet Ihr im "Spotterport" nun einige Informationen zum diesjährigen Winterflugplan. Dort habe ich alle Airlines und Destinationen übersichtlich zusammengefasst, außerdem könnt Ihr Euch über die jeweilige Frequenz oder den eingesetzten Flugzeugtyp auf einer Route informieren.


Seit diesem Update habe ich auch die bisher einzelnen Bereiche "Flugpläne" und "Airlines in LEJ/EDDP" der besseren Übersichtlichkeit halber in einem Thema zusammengeführt. In diesem Blogartikel möchte ich für Euch nun diese Informationen erläutern und einen Überblick über die aktuell schwierigen Umstände in der Luftverkehrsbranche geben.

Wie viele Destinationen sind erreichbar?

Im kommenden Winterflugplan werden insgesamt 21 Destinationen durch bis zu 15 verschiedene Airlines direkt angeflogen. Durch die anhaltenden Krisen in den großen Urlaubsregionen wird es im Winterflugplan 2016/17 allerdings auch zu Verschiebungen kommen, wodurch es einige Gewinner und Verlierer auf dem Markt geben wird.

Wer zählt zu den Verlierern?

Zu den großen Verlierern zählen vor allem die türkischen Airlines, die nun einen enormen Passagierschwund und damit verbundene Reduzierungen in Kauf nehmen müssen. Davon betroffen ist auch der Flughafen Leipzig/Halle: Turkish Airlines verringert ihre ursprünglich tägliche Verbindung nach Istanbul um zwei Flüge,  der Dienstag und Samstag entfallen. Dabei kommt der Airport sogar noch glimpflich davon, andere Destinationen in Deutschland wurden für den Winterflugplan komplett gestrichen.

Von starken Einbrüchen sind auch die Charterairlines betroffen, denen das Erzielen einer gewinnbringenden Auslastung immer schwerer fallen dürfte. Im Winterflugplan 2016/17 fliegen Condor, Sun Express, Freebird und Corendon Airlines bis zu siebenmal wöchentlich nach Antalya.

Verluste müssen auch die Airlines hinnehmen, die mit Tunesien und Ägypten den nordafrikanischen Markt bedient haben, wenngleich dort sogar eine leichte Regeneration erkennbar ist. Mit Blick auf den nächsten Sommerflugplan kann dort wieder mit starkem Wachstum gerechnet werden.

Wer zählt zu den Gewinnern?

Wenn es Verlierer gibt, dann gibt es auch Gewinner - zu ihnen zählt auch Marokko. Sun Express Deutschland wird ihre Verbindung nach Agadir auf zwei wöchentliche Flüge aufstocken und durch Corendon Dutch Airlines wird Marrakesch nach langer Pause wieder in den Flugplan von Leipzig/Halle zurückkehren. Dass es letztmalig solche großen Kapazitäten nach Marokko gab, ist bereits einige Jahre her. Viele Urlauber sehen in Marokko eine gute Alternative zu den anderen afrikanischen Urlaubsregionen. Neben Marokko profitiert auch das als sicher geltende Spanien. Sowohl die Kanaren als auch die Balearen werden bereits im Winter mit starken Zuwächsen rechnen können. Dieser Trend wird sich auch im kommenden Sommer fortsetzen lassen können.

Welche Veränderungen gibt es außerdem noch?

Neben den zahlreichen Veränderungen im Charterverkehr hat Swiss, wie Turkish Airlines auch, ihre Hubverbindung reduziert. Statt dem bisher täglichem Service nach Zürich wird die Route nur noch fünfmal wöchentlich bedient, auch hier entfällt der Dienstag und Samstag. Im Gegenzug wird mit der C-Series ein größerer Flugzeugtyp als die Fokker F100 eingesetzt.

Des Weiteren wird Condor im Vergleich zum vergangenen Winterflugplan ihre Sitzplatzkapazitäten aufstocken, indem zwei Maschinen vom Typ Airbus A321-200 in Leipzig stationiert werden.

Wachstumskurs oder Verlust?

Auch wenn es sich die Reiseveranstalter an den neuen Markt angepasst haben, wird man nicht alle Kapazitäten auffangen können. Hinzu kommen die Reduzierungen im Linienverkehr, die in der Statistik ebenfalls stark ins Gewicht fallen werden. Daher wird absehbar sein, dass Wachstum im kommenden Winter wohl wieder nur bei der Fracht erzielt werden wird.


Was sagt Ihr zu den Entwicklungen im Winterflugplan 2016/17? Ich würde mich über Euer Kommentar oder vielleicht auch eine kleine Diskussion sehr freuen!

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